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Der Park war inzwischen auch ein beliebter Ausflugsort geworden. Das Försterhaus wurde erweitert und ein kleiner Erfrischungsbetrieb eingerichtet. 1874 verkaufte der preußische Staat die Forstbaumschule an die Stadt Kiel. 1898 wurde die Baumschule aufgegeben und das Gelände von der Stadt zur Parkanlage umgebaut. Das alte Försterhaus wurde abgerissen.

1904/05 entstand das heute noch vorhandene Restaurant „Forstbaumschule“. 1926 wurde der Musikpavillon errichtet. 1990 wurde der Bauerngarten angelegt. Die heute etwa 15 ha große Parkanlage mit ihren Naturdenkmalen, Bäumen aus der Gründerzeit, seltenen Bäumen und Sträuchern sowie großen Wiesenflächen ist die schönste Grünanlage Kiels. Der Biergarten des Restaurants „Forstbaumschule“ – eingebettet in eine wundervolle Landschaft – ist die größte Freisitzanlage der Landeshauptstadt.


Geschichte

Die Parkanlage Forstbaumschule liegt zwischen Niemannsweg, Feldstrasse, Koester- und Schlieffenallee. Der Ursprung dieses Parks geht in das 18. Jahrhundert zurück. Als am 1. August 1785 an der Kieler Universität eine Forstlehranstalt eröffnet wurde, stand Kiel noch unter dänischer Verwaltung. Der Initiator für dieses Lehrinstitut war Professor August Niemann. An diesem Institut wurden Soldaten zu Forstleuten ausgebildet.

Für die praktische Ausbildung dieser angehenden Forstleute legte Niemann 1788 die 1 ha große Forstbaumschule an. Etwa 1810 wurde zur Sicherung der seltenen Bäume ein Wachhaus gebaut, das von einem Förster bewohnt wurde. 1833 erfolgte die Verlegung des Forstlehrinstituts nach Kopenhagen. Die Baumschule, geführt von verschiedenen Pächtern musste jetzt die Kosten für die Unterhaltung selbst erwirtschaften.


Zeitleiste

1785

Gründung der königlich-dänischen Forstlehranstalt Kiel auf Initiative des dänischen Staatsministers C. D. F. Reventlow durch einen Erlaß vom 1. August 1785.
Auf dem Kieler Schloß wird unter dem Kommando des Oberleutnants von Binzer ein Jägerkorps stationiert. Die Jäger erhalten neben einer militärischen Ausbildung Unterricht in den Fächern Mathematik, Forsttheorie, Zeichnen, Geometrie und Deutsch.
Leiter dieser Lehranstalt wird Johann Christian August Niemann.

1788 -1832

In einer neu angelegten Lehrbaumschule sollen die Forsteleven unter strenger Anleitung den Betrieb einer Baumschule durch praktische Arbeit erlernen. "Zur Beförderung der Verbreitung nutzbarer Holzpflanzen in den Forsten des Landes" wird das Pflanzenmaterial aus der eigenen Samen- und Pflanzschule an königliche Waldgehege weitergegeben. Die stetig steigende Zahl ausländischer (insbesondere: nordamerikanische) Gehölzarten im Forst forciert 1810 eine Verdoppelung der Fläche. Zur Anlage gehört nun ein bescheidenes Forstaufseherhäuschen.

1832 - 1873

Mit dem Tod Niemanns wird die Lehranstalt aufgegeben. Weiterführung des Betriebes als öffentliche Handelsbaumschule in dänischem Besitz.

1867 - 1873

Mit der Eingliederung der Herzogtümer fällt das Gelände an die preußische Staatsforstverwaltung. Nach dem Verkauf eines Großteils der Pflanzenbestände verfällt die Baumschule.

1874 - 1898

1874 Wird das Gelände an die Stadt Kiel verkauft. Während mehrere Pächter am Aufbau der Baumschule scheitern, etabliert sich in dem Forstaufseherhäuschen eine kleine Gastronomie für Ausflügler.

1898 - 1900

Die Stadt Kiel beschließt die Umwandlung des Areals zur öffentlichen Grünanlage. Der Park wird 1900 der Öffentlichkeit übergeben.

1906 - 1984
1906

wird ein Gartenbuffet zur verbesserten Versorgung der Gäste angebaut.1910 / 1911 werden die Veranden verglast, um den Gästen bei frischer Luft hohen Komfort zukommen zu lassen.

1903

wird ein Wettbewerb veranstaltet, der sich der architektonischen Gestaltung eines neuen Wirtschaftsetablissements widmet, welches das "bereits in die Jahre gekommene" Forstaufseherhäuschen ersetzen soll.
Der Restaurationsbetrieb soll vor allem dem weniger betuchten Teil der Kieler Bevölkerung zur Verfügung stehen.

1904 / 1905

Die Ausführung des Neubaus "im Stil eines schleswig - holsteinischen Bauernhauses dauert knapp zwei Jahre. Anfang September 1905 wird die Wirtschaft Forstbaumschule eröffnet.

1957

erreicht der Park mit 12,5 ha seine heutige Ausdehnung. Ein Anliegergelände im Südosten des Parks fällt durch Schenkung an die Stadt. Hier werden eine große Liegewiese und ein Teich in die Parklandschaft angelegt.
Die Familie Schneider bewirtschaftet die Forstbaumschule über 70 Jahre lang. Unter ihr entsteht eine feste Verglasung der Terrassen und eine feste Konzertmuschel. Modenschauen, Maskenbälle, Gartenkonzerte mit Großkapellen und zahlreiche Tanzvergnügen bescherten in den 50-er Jahren große Besucherscharen.
Der Besucherstrom ebbte mit dem Aufkommen der Diskotheken in den 70-er Jahren allerdings deutlich ab. Die Forstbaumschule steht nur noch für geschlossene Gesellschaften zur Verfügung, bis wir 1984 den öffentlichen Gastronomiebetrieb wieder aufnahmen.